Ulli von Falkenstein
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Zum Abschied des bayerischen Kämmerers Ulli von Falkenstein, Freiherr zu Jettingen möchten wir ein Bild seines bisherigen Lebensweges zeigen und ihm einige Fragen stellen.

Ulli von Falkenstein wurde am 16.11.1421 als Sohn von Heinrich VI und Sieglinde von Falkenstein geboren. Am 12.10.1423 wurde ein weiteres Kind geboren, eine Tochter, die den Namen Dicea bekam. Am 22.07.1424 starben Heinrich VI und Sieglinde bei einem Brand, der das ganze Haus zerstörte. Seit diesem Tag war auch die kleine Dicea verschollen und man nahm an, dass die Kleine in den Flammen umgekommen war.

Nach dm Tod seiner Eltern nahmen sein Onkel Johannes und seine Tante Mathilde Ulli auf und erzogen ihn zusammen mit ihren eigenen Kindern. Die beiden hatten 4 Kinder, am 26.01.1424 wurde Clausius geboren am 09.09.1425 Saunddoko am 16.11.1430 Ela und Dhana, das Nesthäkchen, wurde am 27.01.1435 geboren. Leider verstarb Mathilde bei der Geburt der jüngsten Tochter Dhana und Johannes stand mit all den Kindern alleine da. Aber Johannes verkraftete den Tot seiner geliebten Mathilde nicht und verstarb am 27.08.1437. Seit diesem Tag standen die Kinder alleine da.

Am 07.05.1455 trat Ulli dem Orden der Hl. Hildegard bei und lebte voran im Zölibat. Mittlerweile war Ulli von Zollern über Zwiefalten in Memmingen eingetroffen und wurde dort am 23.06.1455 als Vikar für die Pfarrei von Memmingen berufen.


Weitere Stationen seines Werdeganges waren:


28.06.1455 machte sich Ulli auf den Weg nach Reutlingen
29.06.1455 durfte er seine Cousine Ela von Falkenstein taufen
01.09.1455 wurde er durch seine Eminenz Bischof Weedmaster zum Priester der Gemeinde Memmingen geweiht
08.11.1455 bekam er die Erlaubnis Ihrer Eminenz Erzbischöfin Charisca und der Gräfin Bakila von Wahlasé-Wellenburg, das kirchliche Wohl der Armee der Grafschaft Augsburg zu betreuen, von nun an war er auch Feldpriester
13.02.1456 wurde er zum Auxiliarbischof geweiht
30.06.1456 wurde er von HattorieHanzo, Graf zu Augsburg, für seine Arbeit geehrt und zum Freiherrn ernannt, ihm wurde von der Grafschaft die Herrschaft Jettingen als Lehen übergeben.
17.07.1456 Aufgrund verschiedener Differenzen legt Ulli alle kirchlichen Ämter nieder
13.09.1456 bis 10.01.1457 Bürgermeister von Memmingen
11.01.1457 machte er sich auf die lange geplante Reise nach Frankreich, um dort sein Studium der Theologie zu beenden. Diese sollte dann doch bis zum 03.05.1457 andauern
18.05.1457 zog er von Memmingen nach München um und fand hier seine Schwester Dicea wieder.


Ulli, soweit ein kleiner Teil Eures Lebenslaufes, doch habe ich jetzt natürlich noch ein paar Fragen an Euch persönlich.

Zunächst einmal, habe ich wichtige Stationen aus Eurem Leben vergessen?


Ja, einen in meinen Augen wichtigen Abschnitt meines Lebens: am 13.05.1456 wurde ich durch unser aller Papst Eugen IV zum Bischof der Suffragandiözese Augsburg ernannt, dieses Amt hatte ich bis zur Niederlegung meiner kirchlichen Ämter inne.

Ihr habt seit Eurer Ankunft in Bayern ja zwei Schlossstürme mitbekommen, einmal durch die Franzosen und nicht lange danach durch die Gruppe um Hernan Cortez, wie habt Ihr persönlich diese Zeit erlebt?

Das stimmt so leider nicht, ich bin erst nach dem Sturm der Franzosen nach Bayern gekommen, da ich leider trotz Pferd nicht schneller war. Aber die Zeit des 2. Sturmes habe ich leider mitbekommen müssen. Es war eine schwere Zeit, da ich das "Vergnügen" hatte, danach den Scherbenhaufen, den Hernan und Co. hinterlassen hatte, aufzuräumen, was nicht sehr leicht war und auch lange angedauert hat. Jedoch muss ich sagen ist Bayern zumindest zum Großteil danach aufgewacht und enger zsammengerückt, was ich in meiner Zeit als Kämmerer erleben durfte.

Auch im Rat von Bayern habt Ihr ja lange mitgearbeitet, was daran hat Euch am meisten Spaß gemacht?

Das ist eine gute Frage, warum lässt man sich in den Rat wählen? Augenscheinlich macht man sich dadurch viel Arbeit, und darf auch noch Geld dafür zahlen. Aber ich habe es gerne gemacht, einfach ein Land, was am Rande der Existenz war, wieder aufzubauen, die Kasse zu sanieren und doch das eine oder andere Zugeständnis den Bürgermeistern gegenüber zu machen. Es ist einfach schön gewesen zu wissen, am Erfolg, den Bayern nun hat, mitgewirkt zu haben, mitgeholfen zu haben, Bayern wieder in schwarze Zahlen zu bringen.

Jetzt wollt Ihr Eure Ratstätigkeit bekanntlich nieder legen und in den Schoß der Kirche zurückkehren. Was hat Euch dazu bewogen und wie wird dieser Entschluss Euer weiteres Leben prägen?

Ich habe immer wieder versucht, das Gespräch mit der Kirche zu finden, weiterhin auch nach den Regeln der Kirche gelebt, denn ich wollte wieder das machen, was ich früher schon gemacht habe: den Glauben verbreiten, die Menschen auf Ihrem Weg begleiten, zu unserem Herrn zu finden. Nun habe ich unter Auflagen die Chance erhalten, wieder zurück zur Kirche zu gelangen, daher hoffe ich, dass man vesteht, dass ich nun auch diese Möglichkeit am Schopfe packe.

Zur Zeit läuft ja vor dem Reichskammergericht noch die Verhandlung in Sachen DgA. Wird der Ausgang des Prozesses eventuell Eure weitere Zukunft beeinflussen?

Das hat er schon, bevor er begonnen hat. Ich gehe mit vielen Informationen jetzt sorgsamer um, damit so etwas nicht nochmals passiert. Was aber der Ausgang nun mit meiner Rückkehr zur Kirche zu tun hat werde ich sehen, denn dies entscheidet dann die Bischofskonferenz.

Nach Beendigung Eurer Ratstätigkeit wollt Ihr Euch ja für eine gewisse Zeit in die Abtei zurückziehen, werdet Ihr danach nach Bayern, speziell nach München zurückkehren?

Ja, der Aufenthalt in der Abtei ist eine der Auflagen, die ich erhalten habe, um wieder aufgenommen zu werden, ich werde dort meine Seele reinigen und Buße tun. Was danach sein wird, kann ich jetzt noch nicht sagen, das weiß nur unser Herr, er bestimmt meinen weiteren Weg.

Ich danke Euch auch im Namen unserer Leser für dieses Porträt von Euch und wünsche Euch für die Zukunft alles erdenklich Gute.





 
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